Seit etwa einem Jahr boomt der Leihrädermarkt in Deutschlands Großstädten, in Berlin hat das BikeSharing-Fieber ganz besonders zugeschlagen. Innerhalb des Berliner S-Bahn-Rings finden sie sich überall und in jeder Farbe.
Doch dass jeder der zahlreichen Anbieter eine eigene App erzwingt, um das nächstgelegene Fahrrad zu finden ist sehr ärgerlich. BikeSharingPlus ist ein Ansatz, eine Karte mit allen namhaften BikeSharing-Anbietern auf dein Smartphone zu bringen.
In dieser „The Making-Of“ Serie berichten wir dir aus erster Hand von den Entwicklungsständen und Schwierigkeiten die es zu überwinden gibt.
Der Ausgangspunkt
Die BikeSharing Angebote machen es sehr bequem und erschwinglich, das Fahrrad einem anderen Fortbewegungsmittel vorzuziehen:
Raus aus der Wohnung, mit dem LimeBike zum Café zum ersten Kundengespräch, dann noch schnell auf dem Mobike zum Supermarkt um einige Dinge einzukaufen und dann mit einem Deezer Nextbike schnell die Einkäufe nach Hause zu transportieren. Zum Mittagessen geht es dann auf dem ofo-Bike in ein Burger-Restaurant um sich noch ein wenig mit Freunden zu unterhalten. Für die restlichen Erledigungen des Tages nehme ich die U-Bahn um etwas mehr zeitliche Planungssicherheit zu haben.
Was hier wie ein Traum für jeden Menschen klingt, der auf eine schadstoffarme und / oder sportliche bzw. besonders flexible Art der Fortbewegung innerhalb der Stadt Wert legt, ist jedes Mal, wenn das Fahrrad nicht direkt in Sichtweite steht, ein fummeliges Gesuche in den diversen Apps der Anbieter.
Die Idee
Zur Anzeige der verfügbaren Fahrräder in den jeweiligen Apps müssen die Anbieter eine Schnittstelle entwickelt haben, die entweder alle im näheren Umkreis einer Latitude/Longitude-Koordinate oder innerhalb eines Dienstgebietes (z.B. einer Stadt) alle verfügbaren Fahrräder auflistet.
An diesen nicht offiziell beschriebenen Schnittstellen möchten wir uns bedienen und die Ergebnisse aller Schnittstellen miteinander verbinden.
Das Konzept
Wir entwickeln eine Web-Anwendung (eine eigene Schnittstelle), die auf Abfrage mit angegebener Latitude/Longitude-Koordinate die in der Nähe befindlichen Fahrräder auflistet, die die Anwendung bei den diversen BikeSharing-Anbietern findet.
Hierzu muss das Kommunikationsschema zwischen den Apps der Anbieter und ihren Schnittstellen analysiert werden, um Rückschlüsse auf den Aufbau der Schnittstelle ziehen zu können. Leider sind die Schnittstellen der etablierten Unternehmen nicht dokumentiert und teilweise nicht öffentlich zugänglich. Hierfür müssen wir uns noch Lösungen ausdenken.

Eine einfache iOS-App, die gefundene Standorte auf einer Karte darstellt
Proof of Concept für BikeSharingPlus
Bevor es in der nächsten Ausgabe dieser „The Making-Of“-Serie zu den technischen Einblicken in die Umsetzung kommt, hier bereits ein Einblick in den aktuellen Entwicklungsstand.
Unsere Prototyp-Schnittstelle kann bereits die verfügbaren Fahrräder von Nextbike (auch Deezer Nextbike), Mobike, BYKE und LIDL Bike (DB Flinkster) in der näheren Umgebung um unseren eigenen GPS-Standort anzeigen und die kleine App hat sich in unserem persönlichen Gebrauch schon jetzt als sehr hilfreich bewiesen.
In der nächsten Ausgabe
Wie genau wir die Schnittstelle aufbauen und welchen Tricks wir uns behelfen erfährst du in den nächsten Ausgaben dieser Beitragsserie!